Die Deutsche Auswanderer-Datenbank

Die Deutsche Auswanderer-Datenbank (DAD) ist seit dem Jahr 2000 das Ergebnis eines Forschungsprojektes des Center for Immigration Research der Temple University Philadelphia/USA und des Historischen Museums Bremerhaven über die europäische Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika. Für Bremerhaven spielte die Auswanderung eine maßgebliche Rolle. Seit der Inbetriebnahme des ersten Hafenbeckens im Jahre 1830 entwickelte sich Bremerhaven zum größten Auswandererhafen Kontinentaleuropas. Über 7,2 Millionen Menschen schifften sich in Bremerhaven ein, um in Übersee ein neues Leben zu beginnen.
Für die Jahre von 1820 bis 1897 sowie 1904 und teilweise für das Jahr 1907 bietet die DAD eine Möglichkeit, mehr über die Ausgewanderten über vornehmlich deutsche Häfen in Richtung der USA zu erfahren. Die DAD enthält zurzeit Datensätze mit bis zu 40 Angaben von rund 5 Millionen Ausgewanderten. Je nach Zeitraum ermöglicht sie Suchanfragen unter familiären, sozialen, wirtschaftlichen oder regionalen Fragestellungen.

Die Quellengrundlage bilden die historischen Passagierlisten der Auswandererschiffe, deren Originale in den National Archives/New York lagern. Prof. Dr. Ira A. Glazier, der damalige Leiter des Center for Immigration Research, beschäftigte sich seit 1980 mit der Digitalisierung dieser Passagierlisten. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Center for Immigration Research und dem Förderkreis Historisches Museum Bremerhaven e.V. wurden dem Historischen Museum Bremerhaven 1998 die bis dato erfassten Listen zu Forschungs- und Auskunftszwecken zur Verfügung gestellt. Unter der Projektleitung von Dr. Alfred Kube und Dr. Anja Benscheidt sowie im engen Austausch mit Prof. Dr. Ira A. Glazier wurden diese Datensätze in einer Kooperation mit dem Studiengang Wirtschaftsinformatik der Hochschule Bremerhaven in die DAD überführt, in die bis 2007 weitere Datenbestände eingepflegt wurden.